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AutorenbildKatja Barthels-Lietzow

Der Sündenbock in Suchtfamilien: Warum du nicht das Problem bist – und wie du dich befreien kannst

Willkommen zu dieser Podcast-Folge, in der wir tief in die Dynamik von Suchtfamilien eintauchen – ein Thema, das viele betrifft, aber nur selten offen angesprochen wird. Heute geht es um die Rolle des Sündenbocks: Warum wird sie in solchen Familien geschaffen? Welche psychologischen Mechanismen stecken dahinter? Und vor allem: Wie kannst du dich aus dieser zerstörerischen Dynamik befreien?


Warum gibt es in Suchtfamilien einen Sündenbock?

Suchtfamilien sind oft geprägt von einem Grundproblem, das nicht offen angesprochen wird – sei es eine Suchterkrankung, ein traumatischer Verlust oder andere ungelöste Konflikte. Statt sich mit diesem Kernproblem auseinanderzusetzen, suchen die Beteiligten nach einer vermeintlich „einfacheren“ Lösung: Sie erschaffen eine Projektionsfläche für ihre eigenen unangenehmen Gefühle.

Der Sündenbock übernimmt diese Rolle unfreiwillig. Er wird für alles verantwortlich gemacht, was schiefläuft, und trägt die Last von Schuld, Scham und Konflikten, die eigentlich alle im System betreffen. Diese Mechanismen schützen das System vor einer unangenehmen Wahrheit, aber sie zerstören die Person, die zur Zielscheibe gemacht wird.


Was steckt hinter dieser Dynamik?

  1. Verleugnung des eigentlichen Problems: Suchtfamilien tun oft alles, um die Realität zu vermeiden. Der Sündenbock lenkt ab – das gibt den anderen ein Gefühl von Kontrolle.

  2. Projektion: Gefühle wie Wut, Schuld oder Scham werden auf den Sündenbock übertragen, damit die anderen sich nicht damit auseinandersetzen müssen.

  3. Stabilisierung des Systems: Indem der Fokus auf den Sündenbock gelegt wird, bleibt die familiäre Struktur erhalten. Die Eltern, Partner oder Geschwister müssen nicht ihre eigene Verantwortung betrachten.

Doch dieser „Schutzmechanismus“ hat einen hohen Preis – sowohl für den Sündenbock als auch für die Familie.


Wie wirkt sich das auf den Sündenbock aus?

Für die betroffene Person ist diese Rolle verheerend:

  • Zerstörter Selbstwert: Ständige Schuldzuweisungen lassen dich glauben, dass du wirklich das Problem bist.

  • Isolation: Als Zielscheibe fühlst du dich oft allein und unverstanden.

  • Emotionale Überforderung: Du trägst eine Last, die nie deine war, und fühlst dich für Dinge verantwortlich, die außerhalb deiner Kontrolle liegen.

Aber hier ist die gute Nachricht: Du kannst aus dieser Rolle ausbrechen. Es liegt nicht an dir, das System zu retten – aber es liegt an dir, dich selbst zu retten.


Was passiert, wenn der Sündenbock sich distanziert?

Das ist der Wendepunkt – und auch der Moment, in dem das Familiensystem oft in Chaos gerät. Ohne den Sündenbock fehlt die gewohnte Stabilisierung. Das kann dazu führen, dass:

  • Ein neues „Opfer“ gesucht wird.

  • Die Familie sich verstärkt gegen dich wendet.

  • Oder – in seltenen Fällen – eine echte Auseinandersetzung mit den Problemen beginnt.

Wichtig ist: Dein Rückzug gibt den anderen die Chance, ihre Muster zu erkennen. Ob sie das tun, liegt nicht in deiner Verantwortung.


Wie kannst du dich befreien?

Hier sind konkrete Schritte, die dir helfen können, aus dieser toxischen Rolle herauszutreten:

  1. Erkenne, dass du nicht das Problem bist: Reflektiere, was wirklich in deiner Familie passiert. Hol dir Unterstützung – sei es durch Therapie, Selbsthilfegruppen oder vertraute Freunde.

  2. Grenze dich klar ab: Emotional und, wenn nötig, auch räumlich. Du hast das Recht, dich zu schützen und deine Energie für dich selbst zu nutzen.

  3. Schuld zurückgeben: Mach dir bewusst: Die Schuld, die auf dir abgeladen wurde, gehört nicht zu dir. Stell dir vor, wie du diese Last symbolisch an die Familie zurückgibst.

  4. Such dir ein unterstützendes Umfeld: Finde Menschen, die dich verstehen und dich nicht durch die Brille deiner Familie sehen.

  5. Arbeite an deinem Selbstwert: Die Rolle des Sündenbocks hinterlässt tiefe Narben. Selbstfürsorge, Therapie oder Coaching können dir helfen, dein Selbstvertrauen wieder aufzubauen.


Lösungsansätze für Familien

Wenn du Teil einer solchen Familie bist und diese Dynamik durchbrechen willst, gibt es Hoffnung:

  • Offene Kommunikation: Sprecht ehrlich über die Probleme, die wirklich da sind.

  • Verantwortung übernehmen: Jeder sollte bereit sein, seinen eigenen Anteil zu betrachten.

  • Externe Hilfe: Eine Therapie kann helfen, alte Muster zu erkennen und neue Wege zu gehen.


Deine Freiheit ist der erste Schritt

Am Ende möchte ich dir etwas mitgeben: Du bist nicht das Problem. Du bist oft die stärkste Person im System – genau deshalb wurdest du zur Zielscheibe. Deine Entscheidung, dich aus der Sündenbock-Rolle zu befreien, ist ein Akt der Selbstliebe – und ein Zeichen dafür, dass du bereit bist, ein gesundes, erfülltes Leben zu führen.


Bleib mutig, bleib stark – und erinnere dich daran: Die Freiheit beginnt dort, wo du dich von toxischen Rollen löst. Du verdienst es, gesehen zu werden, wie du wirklich bist.


Wenn du Fragen zu dem Thema hast, dann kannst du mich gerne kontaktieren.


Ich wünsche allen Frauen und Männern, die auf dem Weg der Heilung sind, viel Kraft und Mut!


Gerne kannst du ein Vorgespräch  vereinbaren oder mit mir

direkt telefonieren: +49 (0)163 23 82 720‬


Katja Barthels-Lietzow

Heilpraktikerin

Psychologische Beraterin für dein Leben, spirituelle Beraterin für deinen Weg


Die hier dargestellten Informationen dienen ausschließlich der allgemeinen Information und ersetzen keinesfalls eine professionelle medizinische u./o. psychologische Beratung. Bei gesundheitlichen Beschwerden konsultieren Sie bitte immer Ihren Arzt oder Heilpraktiker.

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